CLANDESTINE RED - Das Interview mit Tim Elter & Sebastian Bechtel
Interviews
Tim: Im März habe ich Seabass angerufen und wollte unbedingt noch mal ein Film Projekt auf Fuerteventura machen. Seabass hatte da gar keine Lust drauf und meinte, ob ich nicht wo anders hin will, wo ich lange nicht gewesen bin. Da kam mir die Idee von Indonesien, was ich sowieso sehr vermisst habe. Ich war zuletzt 2019 da und wollte sowieso unbedingt wieder hin. Also haben wir uns kurzer Hand entschieden alles zu planen, um im Juli für 4 Wochen auf die Mentawai Islands zu fliegen.
Seabass: Wir haben uns ursprünglich letzten Winter auf Fuerteventura über einen Kumpel kennengelernt und weil wir des öfteren mal zusammen im Wasser waren.
Tim: Seabass hatte schon länger bock, mal einen Surf Film zu drehen und mir ging es genauso. Eines Tages hat er mir erzählt, dass er bereit wäre, einen von ihm produzierten Film ins Leben zu rufen, meine Antwort war nur dass ich “Los gehts” brüllte, wie ein kleines Kind. Ziemlich ohne Planung und sehr kurzfristig haben wir ein das Projekt gestartet, bei dem ich Seabass als Direktor eigentlich mehr oder weniger blind vertraut habe.
Am Ende entstand daraus MMXXI ein 15min Surf Film, der auf Fuerteventura spielt und tatsächlich besser ankam als erwartet. Im letzten Jahr ist sind wir nicht nur ein eingespieltes Duo beim surfen und filmen geworden, sondern sind auch sehr enge Freunde.
Seabass: Da wir sehr kurzfristig im März entscheiden haben, nach Indo zu fliegen, mussten wir uns bei der Planung der Logistik, Equipment und der Sponsoren-Suche ziemlich beeilen. Die Vorbereitungsphase ging dann so etwa 2 Monate, bis wir endlich Flüge, unsere Unterkunft, Bretter und Kamera Material zusammen hatten. Kurz bevor es losging sind dann auch die zwei Hauptsponsoren Barebells und Wavetours ins Boot gehüpft. Nach einem Vierteljahr war dann alles bereit, um nach Indo zu gehen, trotzdem gab es viele Momente, in denen wir gemerkt haben, dass unsere Vorbereitung weniger als ausreichend war.
Seabass: Ursprünglich ist es so entstanden, dass ich zu Tim meinte, er sollte alle seiner Bretter in einer Farbe anmalen wegen der Ästhetik und Einheitlichkeit, um verschiede Farben und Ablenkung im Film zu vermeiden. Tim war davon gar nicht begeistert, weil er gerade neue Bretter bekommen hatte mit einlaminierten farbige Rails, alle unterschiedlich. Er hat sich mehrere Monate geweigert.
Tim: Eine Woche bevor es losging war mir das Gelaber von Seabass zu doof und ich habe an einem Tag 5 Bretter entwachst, die Rails gezeichnet, abgeklebt und angemalt. Nach 8 stunden war ich fertig, hatte davon Rückenschmerz und mir lief Farbe aus der Nase. Als ich das fertige Ergebnis gesehen habe, war ich anfangs nur noch mehr verärgert.
Seabass: Im Nachhinein fand er es doch gut und bei Surfern im Lineup und den Indo Locals kam die färbe auch gut an, noch dazu konnte ich Tim immer schnell identifizieren im Wasser, was wichtig fürs filmen ist. Lange rede kurzer Sinn: auf den Spraydosen, die Tim verwendete stand “Clandestine Red” als Farbe und dieser Name hat sich so eingeprägt, dass wir ihn für den Film genommen haben. Noch dazu sind es die Farben von der indonesischen Flagge: Rot Weiß.
Seabass: Tatsächlich war es reiner Zufall, dass wir ihm über den Weg gelaufen sind. Er kam gerade aus dem Wasser, als ich mit meiner Super 8 Analog Kamera über den Strand lief, weil ich am Filmen war. Wir haben uns kurz unterhalten und ich war total beeindruckt, wie freundlich und offen er war und wie viel Interesse er an unserem Projekt gezeigt hat. Ich habe nebenbei auch erzählt, dass es nicht so gut läuft, da zwei Tage vorher mein Wasser Gehäuse kaputt gegangen ist. Er hat sich als super hilfsbereit erwiesen und mir geholfen, das Gehäuse wieder dicht zu kriegen. Ich habe mich dann auch ein paarmal mit ihm unterhalten und dann hat er sogar vorgeschlagen, Tim zu filmen, falls es sich mal ergeben sollte. Am Tag darauf waren die beiden gleichzeitig im Wasser und er hat ein paar Aufnahmen gemacht, dir er uns dann auch tatsächlich geschenkt hat. Ich war mehr als Stoked ein paar Aufnahmen von Morgan in dem Film verwenden zu dürfen.