Wer interessiert sich wirklich für Finnen? Tatsächlich einige Surfer*innen und zwar zu Recht.
Es ist eine Welt für sich ... Klar, das Surfboard ist essenziell fürs Wellenreiten, doch Finnen haben mehr Einfluss auf das Brettgefühl als wir uns manchmal eingestehen wollen. Sie können ein vermeintlich unsurfbares Brett, zu deinem Lieblingsboard machen, sie können dir bei bestimmten Bedingungen eine gute oder eine schlechte Session bereiten und sie können sogar dein Surfen verbessern.
Wenn du keinen Plan von Finnen hast oder gerade auf der Suche nach deinem ersten Setup bist, dann bist du hier genau richtig. In diesem Blogpost geben wir dir einen Überblick über die verschiedenen Arten von Surfboard-Finnen und erklären dir die Basics, wann welche Finne die Richtige ist. .
Finnen Design - Arten von Surfboard-Finnen
Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Arten von Surfboard-Finnen, die alle einen unterschiedlichen Einfluss auf das Fahrverhalten, das Brettgefühl, die Geschwindigkeit und die Kontrolle haben. Die häufigsten Arten, auf die wir uns konzentrieren werden, sind Thruster-, Quad-, Twin- und Single-Finnen. Jede Finne hat ihre Vor- und Nachteile, und es ist wichtig zu verstehen, welche Art von Finne zu deinem Brett passt und welches Setup für dich und deinen Surfstil am besten geeignet ist.
Thruster-Setup - Der Allrounder unter den Finnen
Drei Finnen für die perfekte Balance zwischen Geschwindigkeit, Kontrolle und Agilität. Ein Allrounder-Setup, das mit Abstand, vom Anfänger bis zum Profi, am meisten genutzt wird. Es ist in fast allen Surfbedingungen ready to go und hat sich als eine der beliebtesten Finnen-Kombinationen etabliert. Der Old-School-Prosurfer, Simon Anderson, der als Erfinder des Thruster-Setups gilt, trat 1981 das erste Mal mit einem Thruster auf die Wettkampf-Bühne. Bis heute schwören Größen wie Kelly Slater und viele mehr auf diese Finnen-Kombination. Das Thruster-Setup taucht auf allen möglichen Boards auf, generell gehen jedoch Shortboard und drei Finnen Hand in Hand.
Quad-Setup - Geschwindigkeit und Kontrolle
Das Quad-Fin-Setup besteht aus vier Finnen und wird von einigen Surfer*innen genutzt. Es ist jedoch deutlich weniger verbreitet als das Thruster-Setup. Aufgrund von vier Finnen bietet es ein höheres Maß an Halt, mehr Finne im Wasser bedeutet mehr Brettkontrolle. Das kann vor allem bei großen oder sehr hohlen Wellen hilfreich sein. Deshalb ist das Quad-Setup bei Big Wave Surfer*innen weit verbreitet. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch mehr Halt im Wasser mehr Geschwindigkeit generiert werden kann. So kann das Quad auch bei kleinen Wellen eine gute Wahl sein, allerdings musst du damit rechnen, dass es im Vergleich zum Thruster-Setup deutlich weniger agil ist.
Twin-Fin-Setup - Stil, Geschwindigkeit und Agilität
Surfboards mit zwei Finnen tauchten das erste Mal 1940 unter den Füßen von Bob Simmons in Kalifornien auf. Richtig populär wurde dieses Setup jedoch erst in den 70er Jahren durch den australischen Surfer Mark Richards und seinem bekannten Twin Fin Model (MR Twin). Mark gewann gleich vier Weltmeisterschaften auf diesem Board. Seine Kontrahenten waren fast alle noch auf Single-Fins unterwegs.
Aber jetzt zu den Fakten: Twin Fins zeichnen sich durch ihre Agilität aus. Mit nur zwei Finnen sind sie deutlich einfacher zu „Turnen“ und meist auch schneller als andere Finnen-Setups. Ein Manko ist, dass sie weniger Kontrolle im Wasser bieten. Wenn du ein Thruster Setup gewohnt bist, musst du deinen Surfstil ein wenig anpassen. Für Twin-Fin-Inspiration sind Surfer wie Mikey February und Torren Martyn zu empfehlen.
Single-Fin-Setup oder auch Longboard Finnen - Die perfekte Finne zum Cruisen
Die Surfgeschichte begann auf Single-Fins. Auch heute sind sie noch relevant, jedoch nicht, wenn es um Performance-Surfen geht. Single-Fins siehst du meistens auf Longboards, Midlengths oder längeren Brettern für kleine Wellen. Dennoch haben sie immer noch einen hohen Stellenwert in der Surfszene, da sie ein einzigartiges Brettgefühl bieten. Einmal, eine Richtung gewählt, fährt das Board wie auf „Schienen“ - eine gängige Beschreibung für diesen Stil des Surfens.
Ein Single-Fin-Brett ist deutlich schwieriger zu manövrieren, jedoch ist das Gefühl, so die Welle entlangzucruisen für manche Surfer*innen unschlagbar.
Wie wählt man die richtigen Surfboard-Finnen aus?
Die Wahl der richtigen Finnen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. deinem Surflevel, deinem Surfstil, den Surfbedingungen und deinem Surfboard selbst. Als angehende Surfer*inn solltest du auf jeden Fall Folgendes beachten: Das Allrounder-Setup, also ein Thruster, ist ideal zum Anfangen. Die Kontrolle wird dir den Einstieg ins Surfen deutlich erleichtern. Fortgeschrittene Surfer können sich für Quad-, Twin- oder Single-Finnen entscheiden, je nach Lust und Laune.
Die besten Finnen Marken - FCS und Futures
Die Surf Community teilt sich gewissermaßen in zwei Lager. Team-FCS oder Team-Futures. Es gibt keine endgültige Bewertung darüber, welche der beiden Marken und Finnen-Systeme besser oder schlechter sind. Beide werden von Prosurfer*innen gleichermaßen genutzt und beide haben eine riesige Auswahl an verschiedenen Modellen.
FCS ist wohl die bekannteste Surfboard-Finnen-Marke. Sie zeichnet sich durch ihr Stecksystem aus, welches das Montieren und Auswechseln der Finnen stark vereinfacht. In der Regel müssen die Finnen nicht mit Schrauben befestigt werden, wobei viele Surfer dem System nicht 100 % vertrauen und die Finnen lieber zusätzlich mit einer Schraube sichern.
Im Gegensatz dazu nutzt Futures ein anderes Finnensystem, bei dem die Finnen nicht eingeclipst werden, sondern mit einer Schraube befestigt werden müssen. Manche Surfer schwören auf Future-Finnen und die Stabilität des Systems.
Im Endeffekt kommt es für uns normale Surfer*innen aufs Gleiche raus. Ein Pro mag vielleicht einen Unterschied merken, aber für uns ist das eher unwahrscheinlich. Smart ist aber bestimmt, sich für ein System zu entscheiden, damit man seine Finnenkollektion auf allen Brettern nutzen kann, die man im Laufe der Zeit ansammelt.
Fazit
Surfboard-Finnen sind ein essenzieller Bestandteil jeder Surfausrüstung. Probiert euch durch und schaut, was am besten zu euch passt. Es kann auch tagesabhängig sein, auf welche Art von Surfen und so auch auf welche Art von Finne ihr Lust habt. Eine neue Finne, kann eine ganz neue Welt öffnen. Neue Möglichkeiten die Welle zu entdecken, Kurven zu fahren, schneller oder entspannter unterwegs zu sein, all das nur mit dem Austauschen der kleinen Flossen da unten am Brett.
Viel Spaß beim Ausprobieren.
Enjoy the surf
Euer Wellenreiten.de-Team