Tim Elter macht den 3. Platz in der Quemao Class
Ocean
Tim ist schon lange nicht nur einer der besten Surfer Deutschlands. Beim Quemao Class Event vergangenen Dezember zeigte er der ganzen Welt, dass er es mit einigen der besten Surfern Europas aufnehmen kann und sicherte sich am Ende die Bronzemedaille.
Hey Timmy, du warst vor Kurzem auf Lanzarote. Was war der Anlass?
Der Forecast für Quemao sah perfekt aus und zusätzlich wurde die Quemao Class „On“ gecalled. Das Event sollte am 30 & 31 stattfinden und Ich bin eigentlich nur deshalb nach Lanzarote, um mir den Event anzuschauen und ein paar Wellen mit meinen Idolen zu teilen.
Was ist die Quemao Class für ein Event?
Die Quemao Class ist eins der prestigeträchtigsten Events im europäischen Surfen. Es handelt sich um ein Invitational Event zu dem jährlich 32 Surfer eingeladen werden. Unter denen befinden sich die Local-Heros der Kanarischen Inseln, die besten Spanier sowie europäische und internationale Ikonen des Surfens. Quemao ist die beste Welle der Kanaren, wenn nicht sogar die beste in ganz Europa. Der Contest wird seit 2015 im Namen von David „El Fula“ Infante ausgerichtet, der hier am 1. Januar 2009 bei einem Sturze sein Leben verlor. Er ist eine Legende auf den Kanaren.
Wie kam es zu der Einladung und was für ein Gefühl hattest du vor dem Event? Warst du aufgeregt, nervös oder hast du dich einfach nur darauf gefreut?
Ich war zunächst gar nicht auf der Liste für das Event. Am Abend vor dem Event bekam ich einen Anruf und mir wurde gesagt, dass ich als Alternative für einen Ausfall einen Spot im Event bekommen hätte. Ich war in diesem Moment so happy und stolz, zum ersten Mal bei meinem Traum Event dabei zu sein. Ich hatte also nicht mal Zeit, um nervös zu werden und habe mir dementsprechend wenig Druck gemacht. Ich konnte es einfach nur nicht erwarten, mit all meinen Idolen alleine Quemao zu surfen.
Die Welle wird oft mit Pipeline verglichen. Wird der Spot dem Vergleich gerecht und wie fühlt es sich an, dort im Line-Up zu sitzen?
Quemao wird oft als „Canarian Pipeline“ bezeichnet und das zurecht! Der Swell kommt aus tiefem Wasser und knallt dann volle Wucht auf das scharfe Riff, das wenige Meter vor der Promenade von la Santa liegt, wo sich die ganze Energie in Form einer riesigen Tube entlädt. Zwischen Himmel und Hölle liegen hier sehr nah beieinander. Wer den Drop schafft, der kann sich hier die Barrel seines Lebens abholen oder eben den Wipeout seines Lebens, wenn man ihn nicht schafft. Das Verletzungsrisiko ist enorm hoch. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dort im Wasser zu sitzen und aus einer Welle ausgespuckt zu werden. Vor allem, wenn man wie bei dem Event tausende Leute an Land hat, die einen beobachten und anfeuern.
Mit deinem 3. Platz bist du weitergekommen als so manche Surflegende. Welches Ziel hast du dir für die Comp gesetzt?
Das einzige Ziel, welches ich mir gesetzt habe, war das Event zu genießen und mir keinen Druck zu machen. Man bekommt nicht jeden Tag die Chance, mit all seinen Vorbildern zu surfen, also wollte ich diese Chance so gut es geht nutzen. Ich bin also spielerisch und ohne jeglichen Leistungsdruck an die Sache rangegangen und das hat mir geholfen, mich nur auf das Surfen zu konzentrieren und so weit zu kommen. Eine Einladung zu dem Contest ist an sich schon eine riesen Ehre für mich und am Ende mit einem 3. Platz auf dem Podium zu stehen ist etwas, was ich mir nie erträumt hätte.